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Anlage 3 - Arbeitsfassung Digitalisierungsstrategie Stand: 09.06.2023

                                    
                                        EINS.NULL.
OELDE.
GEMEINSAM IN DIE
DIGITALE ZUKUNFT

2

PRÄAMBEL

DIGITALISIERUNG
BETRIFFT ALLE.
Wie wollen wir die Digitalisierung und die digitale Transformation
in unserer Stadt gestalten?
Ausgehend von dieser Fragestellung machten sich Vertreterinnen
und Vertreter der Verwaltung und der Ratsfraktionen im Januar
2022 auf den Weg, um eine Digitalisierungsstrategie für Oelde zu
erstellen.
Unter Begleitung und Moderation durch Prof. Björn Niehaves (Universität Bremen) und die Niehaves & Friends
GmbH war Kompetenzentwicklung der erste Schritt, um
eine gemeinsame Wissensbasis zu schaffen und den
Stand von Wissenschaft und Praxis zur Digitalisierung zu
vermitteln.
Die zweite Phase der Strategieentwicklung stand unter der Leitfrage „Wo sieht sich die Stadt Oelde in fünf
Jahren und wie kann die Digitalisierung dazu beitragen?“.
Auf Basis der Werte, die die Digitalisierung in der Stadt
Oelde prägen sollen, wurden gemeinsam eine Vision und
Handlungsfelder entwickelt, die ins Zentrum der Digitalisierungsstrategie gestellt werden sollten.
Im dritten Schritt sammelten die Vertreterinnen und
Vertreter der Politik und der Verwaltung gemeinsam mit
Fachexpert*innen in Projektentwicklungsworkshops Ideen
für konkrete Projekte und arbeiteten diese anschließend
zu detaillierten Projektsteckbriefen aus. Im Rahmen einer
abschließenden Konsolidierung wurden diese Projekte
bewertet und als Leit- und Potentialprojekte eingeteilt.

Karin Rodeheger
Bürgermeisterin

Jakob Schmid
Fachbereichsleiter

Die Ergebnisse dieses Prozesses liegen hier nun als
Strategie unter dem Namen „EINS. NULL. OELDE.“ vor.

Warum brauchen wir als Stadt
Oelde überhaupt eine
Digitalisierungsstrategie?
Die Strategie ist das Fundament für unser weiteres
Handeln als Stadt im Feld der Digitalisierung. Wir setzen
damit Projekte um, die uns unserer zuvor entwickelten
Vision näherbringen und so ermöglichen, erfolgreich in
eine gemeinsame digitale Zukunft zu gehen. Auch ist es
so möglich, Synergien zwischen einzelnen Projekten zu
nutzen.
Allen Beteiligten an der Strategieentwicklung sei an dieser
Stelle herzlich gedankt dafür, dass sie mit Ihrem Sachverstand sowie ihre ihren Impulsen und Ideen diese Digitalisierungsstrategie auf den Weg gebracht haben.

Jan-Frederik Mier
Digitalisierungsbeauftragter

S. 04
S. 06

S. 08

VISION
HANDLUNGSFELDER
UND LEITPROJEKTE
01_DIGITALE VERWALTUNG
01.1 Digitale Infrastruktur
01.2 Digitale Bürgerservices
bürgerfreundlich ausbauen
01.3 Digitales Wissen managen,
Kompetenzen entwickeln

S. 12

02_DIGITALE STADTENTWICKLUNG
02.1 Innovation Space

S. 14

03_OELDE ALS GEMEINSCHAFT
03.1 Digitale Kompetenz
03.2 Oelde zum Mitmachen
03.3 Teilhabe

S. 18

04_BILDUNG UND KULTUR
04.1 Kompetenzzentrum
„Digitale Bildung Oelde”

S. 20

05_KLIMA UND MOBILITÄT
05.1 Sensorik
05.2 Digitaler Zwilling

S. 23

POTENTIALPROJEKTE

VISION

UNSERE
GEMEINSAME
VISION

5

Auf Basis eines wertebasierten Prozesses, haben wir uns die Frage
gestellt, für was die Digitalisierung in Oelde in den nächsten fünf
bis zehn Jahren stehen soll. Welchen Weg wollen wir in die digitale
Zukunft gehen? Gemeinsam wurden 10 Punkte für ein DIGITALES
OELDE entwickelt:

EIN DIGITALES
OELDE SCHAFFT

EIN DIGITALES
OELDE ERZEUGT

EIN DIGITALES
OELDE FÖRDERT

EIN DIGITALES
OELDE STÄRKT

EIN DIGITALES
OELDE ERMÖGLICHT

LEBENSQUALITÄT

MEHRWERTE

INNOVATIONEN

TRANSPARENZ

MITWIRKUNG

Wir nutzen die
Potenziale der Digitalisierung für die
sichere und nachhaltige Entwicklung
unserer Stadt.

Wir gestalten eine
serviceorientierte
Verwaltung und
smarte Stadt für
unsere Bürger*innen
und Unternehmen.

Wir unterstützen
unsere Unternehmen
auf ihrem Weg der
Digitalisierung.

Wir bieten
Bürger*innen und
Unternehmen eine
offene und nachvollziehbare Politik und
Verwaltung.

Wir schaffen die Voraussetzungen, damit
alle Oelder*innen
gesellschaftliche und
politische Prozesse
auch digital aktiv
mitgestalten können.

EIN DIGITALES
OELDE BIETET

EIN DIGITALES
OELDE SCHÜTZT

EIN DIGITALES
OELDE STÜTZT

EIN DIGITALES
OELDE BAUT

EIN DIGITALES
OELDE MACHT

NÄHE

KLIMA

TEILHABE

BRÜCKEN

SPASS

Wir stärken durch
kurze Wege und
enge Verbindungen
das Miteinander unserer Gemeinschaft
und ermöglichen
dadurch mehr Zeit
für Wesentliches.

Wir stellen mit
den Mitteln der
Digitalisierung eine
umweltbewusste
Verwendung unserer
Ressourcen sicher.

Wir ermöglichen
allen Oeldern*innen
durch einfache und
nutzerfreundliche
Angebote, die Vorteile der Digitalisierung
zu nutzen.

Wir gestalten eine
moderne und vernetzte Stadt, die
sowohl bodenständig
als auch weltoffen
ist.

Wir machen uns
gemeinsam auf den
Weg und tun das,
was uns im täglichen
Leben voranbringt.
Mit Freude in ein
digitales Oelde!

VON DER
VISION
ZUR AKTION
IN FÜNF
HANDLUNGSFELDERN.
Zur Umsetzung der Vision in konkrete Projekte
wurden Handlungsfelder gebildet.

HANDLUNGSFELDER UND LEITPROJEKTE

7

LEITPROJEKTE
Aufbauend auf der Vision und den
Handlungsfeldern wurden in Workshops Projektideen entwickelt, die im
Anschluss weiter ausgearbeitet wurden.

Grundlage der Diskussion im Workshop waren
Vorbewertungen unter den Teilnehmenden, bei
denen anhand einer Wertungsmatrix Punkte
für Relevanz und Realisierbarkeit der Projektideen vergeben wurden.

In einem Workshop zur Konsolidierung
wurden die ausformulierten Projektideen
in Leitprojekte, die im Rahmen der
Strategie umgesetzt werden sollen, und
Potentialprojekte, die für eine mögliche
spätere Umsetzung zurückgestellt
werden, aufgeteilt.

DIGITALISIERUNG
DER
VERWALTUNG

DIGITALE
STADTENTWICKLUNG

OELDE
ALS
GEMEINSCHAFT

BILDUNG
UND
KULTUR

KLIMA
UND
MOBILITÄT

01
DIGITALISIERUNG DER
VERWALTUNG

04 DIGITALISIERUNG DER VERWALTUNG

9

01.1 D
 IGITALE
INFRASTRUKTUR
Ziel ist die Schaffung einer funktionsfähigen, stabilen und medienbruchfreien digitalen Infrastruktur. Dies beinhaltet die Digitalisierung von derzeitig analogen bzw. dezentralen Prozessen.

Die Infrastruktur soll folgende
Themenbereiche möglichst
vollständig abdecken:
1. Zur Verfügung stellen von internen Services und Informationen für
alle Mitarbeitenden der Stadt Oelde.
2. Einrichtung eines E-Payment-Systems für die Bürgerinnen und Bürger, sowie die Einbindung dieses Systems in alle digitalen Services
der Stadt Oelde.
3. Bereitstellung eines Systems zur digitalen Identifizierung für alle
Bürgerinnen und Bürger (z.B. BundID) sowie auch Unterstützung des
Bürgers bei der Einrichtung einer digitalen Identität.
4. Verwaltungsweites ausbringen des Dokumentenmanagementsystems (DMS). Hier soll das vorhandene System möglichst vollumfänglich allen Abteilungen und Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt
werden. Das DMS soll als zentrale Datenhaltung alle Insellösungen
ersetzen und einen besseren Austausch zwischen den Verwaltungseinheiten ermöglichen.
5. Einrichtung eines Daten-Austausch-Portals für die Kommunikation
mit externen Beteiligten. Hierdurch soll der Austausch von elektronischen Daten mit Externen sicherer und leichter ermöglicht werden.

Mehrwerte
Inanspruchnahme von
Verwaltungsdienstleistungen
zu jeder Zeit an jedem Ort
R
 essourcenschonende
digitale Kommunikation
unterstützt die Flexibilität

Herausforderungen
M
 itnahme der älteren
Generationen hin zur
Nutzung digitaler
Serviceangebote

Akteure
V
 erwaltung

10

04 DIGITALISIERUNG DER VERWALTUNG

01.2 D
 IGITALE
BÜRGERSERVICES
Es wird angestrebt, dass Bürgerinnen und
Bürger (User) sämtliche Dienstleistungen der
Stadtverwaltung Oelde benutzerfreundlich
online beantragen und ohne persönliche
Vorsprache möglichst automatisiert erhalten
können, sofern dies von der Natur der Dienstleistung her möglich ist.
BEISPIEL

Einheitliches Anmeldeportal für
Kindergärten und Schulen
Die für die Verarbeitung von Anträgen notwendigen Eingabemasken
sollen intuitiv ausfüllbar, barrierefrei und auf die Bedürfnisse der User
abgestimmt sein. Unter anderem sollen Abfragen in Anträgen und
Erläuterungen bei Bedarf in leichter Sprache ebenso angezeigt werden,
wie Übersetzungen der Texte in andere Sprachen. Ein Chatbot navigiert
die User durch Anträge und hilft bei ergänzenden Fragen. Weitergehende Beratung erfolgt direkt mit der Fachkraft über eine Chatfunktion. Der
Bearbeitungsstand sollte vom User online eingesehen werden können.
So wird die Arbeit in der Stadtverwaltung für Bürgerinnen und Bürger
transparent.
Um unnötige Mehrfacheingaben von Daten zu unterbinden, sollte nach
Authentifizierung des Users und besonderer Zustimmung durch den
User ein Rückgriff auf dessen bereits im Datenbestand gespeicherten
Grunddaten möglich sein (z.B. für die Übernahme von Daten in Pflichtfelder des Antragsvordrucks). In dem Zusammenhang können User
die Richtigkeit der Daten bestätigen oder Änderungen vornehmen, die
intern weitergegeben und verarbeitet werden dürfen.
User haben die Möglichkeit sich die über sie gespeicherten Daten bei
der Stadtverwaltung in einem „Bürgerdatenblatt“ abzurufen. Dabei wird
sichergestellt, dass die Daten aus datenschutzrechtlichen Gründen nur
für die User zusammengeführt sichtbar sind.

Mehrwerte
A
 usdrucken sämtlicher
papierbasierter Anträge kann
unterbunden werden
U
 nglückliche Rechtschreibfehler bei der Übertragung
werden vermieden
G
 eringe Belastung der User
durch die Einsicht in das
„Bürgerdatenblatt“ (User
können Fehler in den eigenen
Daten schnell erkennen und
benennen, sowie fehlende
Daten ergänzen)

Herausforderungen
Informationen auf (zu) vielen
verschiedenen Kanälen birgt
die Gefahr der Überforderung
F
 ür den Bürgerkontakt via
Chatfunktion als zusätzlicher
Kommunikationsweg müssen
organisatorische Regelungen
getroffen werden

Akteure
Verwaltung
Bürger*innen
Politik / politische Akteure

04 DIGITALISIERUNG DER VERWALTUNG

11

01.3 D
 IGITALE
KOMPETENZ
Ziel ist es, die tägliche Arbeit in der Verwaltung zu vereinfachen und reibungslose und
unkomplizierte Arbeitsabläufe zu schaffen.
Insgesamt bilden die drei Säulen Wissensmanagement, Weiterbildung zu digitalen
Themen und Digitallotsen das Fundament
für digital befähigte und leistungsfähige
Beschäftigte.

1. Durch die Einführung eines Wissensmanagements kann erworbenes
Wissen strukturiert, entwickelt, gespeichert und von allen Mitarbeitern genutzt werden. Ziel ist die Sicherung des Wissenstransfers,
Erleichterung der Einarbeitung neuer Kräfte sowie eine Nachschlagemöglichkeit für Vertretungskräfte.
2. Die Erweiterung der digitalen Kompetenzen der Mitarbeiter trägt
ebenfalls zu vereinfachten Arbeitsprozessen bei.
Alle Beschäftigten der Stadt Oelde müssen ausreichend geschult
werden, um die für ihren Arbeitsplatz relevanten digitalen Möglichkeiten nutzen zu können. Die Erweiterung der digitalen Kompetenzen sollte vorzugsweise im Innovation Space stattfinden. Dadurch
wird ermöglicht, dass ein kreativer Austausch mit Oelder Unternehmen und Schulen zustande kommt, sich Netzwerke bilden und neue
Ideen in die Verwaltung gebracht werden können.
3. Durch die Einsetzung bzw. Qualifizierung von Digitallotsen können
Veränderungsprozesse des digitalen Wandels angestoßen und
beschleunigt werden. Die Digitallotsen sollen sowohl als interne
Ansprechpartner innerhalb ihrer Aufgabengebiete fungieren, als auch
als Kontaktperson in Richtung des Digitalisierungsbeauftragten.

Mehrwerte
V
 ermeidung von Doppelarbeit
E
 ntwicklung neuer Kompetenzen für die Behörde
S
 teigerung der Produktivität
M
 itarbeiter*innen werden
gezielt auf neue Anforderungen vorbereitet und meistern
die Umstellungen an ihrem
Arbeitsplatz
g
 ut qualifiziertes Personal
erkennt Verbesserungspotenziale
E
 rhöhung der Servicequalität

Herausforderungen
Z
 eitaufwand für Erstellung
der Wissensdatenbank sowie
deren Pflege
Z
 eitaufwand für Schulungen
A
 nreize für Digitallotsen
müssen geschaffen werden
K
 osten der Einführung eines
Wissensmanagements
D
 igitale Infrastruktur muss
in der Breite gegeben sein

Akteure
Mitarbeiter*innen

der
Stadtverwaltung (Pflege
Wissensdatenbank)
Führungskräfte

(Schulungsbedarfe der Beschäftigten
eruieren und auf deren
Kompensation hinwirken)
Verwaltungsleitung
(Vorleben, Rückendeckung
bei der Einführung)

02
DIGITALE
STADTENTWICKLUNG

02 DIGITALE STADTENTWICKLUNG

13

02.1 I NNOVATION
SPACE
Wie kann Oelde Innovation und Start-Up
Ansiedlungen unterstützen?
Ideen für Innovationen entstehen häufig in
entspannter Umgebung im Austausch
zwischen Kreativen. Ein solch inspirierender
Ort soll in Oelde geschaffen werden.

Mehrwerte

Oelde
fördert Networking
Oelde bindet Gründer zu
einem sehr frühen Zeitpunkt
an die Stadt

Leuchtturmwirkung
für
Nicht-Oelder

Stadtkern-Nähe
sichert
Belebung und Kaufkraft

Beitrag
zur Imagebildung als
innovationsoffene Stadt

Herausforderungen
Ein Innovation Space ist ein modern ausgestatteter (Arbeits-)Ort, der
durch sein Raumkonzept Kreativität und Zusammenarbeit fördert.
Bereits Studierende und Schüler*innen sollen hier einen Platz finden,
an dem sie von der Erfahrung ansässiger Expert*innen unterschiedlicher Disziplinen profitieren können. Auch soll der interdisziplinäre
Austausch zwischen Oelder Interessengruppen gefördert werden
Der Innovation Space soll als zentraler Raum zum Netzwerken in Oelde
zu Verfügung stehen, um (zukünftige) Fachkräfte sehr früh an Oelde zu
binden und von Anfang an optimal zu unterstützen.
Auch können Angebote als Homeoffice-Alternative oder sporadische
Nutzungen nach dem Prinzip „pay as you go“ etabliert werden.
Der Innovation Space kann ebenso als Raum für die Projekte DIGITALE
KOMPETENZEN, DIGITALE BILDUNG OELDE und DIGITALES WISSEN
MANAGEN, KOMPETENZEN ENTWICKELN dienen. Dies fördert die
Kommunikation und Interaktion zwischen den diversen Interessengruppen und die Projekte können voneinander profitieren.


Kostendeckung

IT-Infrastruktur
bei gleichzeitiger Einhaltung von
(Datenschutz-)Richtlinien

Mietabhängigkeiten

Verschiedene
Geldgeber und
Akteure sind für das Konzept
zu gewinnen

Akteure

Immobilieneigentümer/
Betreiber

Stadt
Oelde
(Wirtschaftsförderung) /
IWO (Industrie u. Gewerbe)

Berater
/ Betreuer
(Methodik, IT, Technik)

Sponsoren

Stadt
Oelde

Gewerbeverein

03
OELDE ALS
GEMEINSCHAFT

03 OELDE ALS GEMEINSCHAFT

15

03.1 DIGITALE
KOMPETENZ
Eine digitalisierte Welt verlangt nach neuen Kompetenzen, die die
Menschen dazu befähigen, ihren Alltag auch zukünftig erfolgreich
meistern zu können. Diese müssen erworben und gefestigt werden.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung ist es erklärtes Ziel des
Projektes „Digitale Kompetenz“ alle Menschen, die mit Oelde vernetzt sind, dabei zu unterstützen, digitale Kompetenzen zu erwerben und diese zu festigen.
Insbesondere zwei Aspekte sollen im Fokus des Projektes stehen:
PERSONEN:
Schülerinnen und Schüler könnten Seniorinnen und Senioren die digitale Welt erklären oder die „App des Monats“ vorstellen und Ehrenamtliche könnten als Digitallotsen fungieren, Handysprechstunden anbieten
oder unterstützend beim Aufbau digitaler Infrastruktur tätig werden.
RÄUMLICHKEITEN:
Ein digitaler Showroom könnte eingerichtet werden, in dem digitale
Angebot vorgestellt und erklärt werden.

BEISPIEL

Digitaler Showroom
Es könnte ein Showroom (Innovation Space) eingerichtet werden, um
wortwörtlich eine Basis für das Projekt zu schaffen. Dieses dient als Ort
der Begegnung, zum einen miteinander, unter Menschen, zum anderen
aber auch mit moderner Informations- und Kommunikationstechnologie. Es könnten beispielsweise unter Aufsicht und Betreuung offene
Laptops angeboten werden, die zum Ausprobieren einladen, während
zugleich Workshops von Schülerinnen und Schülern sowie Ehrenamtlichen für Personen stattfinden, die mit Oelde vernetzt sind und digitale
Kompetenzen erwerben oder diese festigen wollen.
In einem weiteren Schritt müssen Personen gewonnen und ggf. qualifiziert werden, die sich um das Angebot kümmern und dieses mit Leben
füllen. Von diesen Personen sind zum einen Workshops und Veranstaltungen durchzuführen, zum anderen haben sie die Aufgabe die Nutzung
moderner Technologien zu betreuen und zu begleiten.
Als Ausbaustufe des Projektes ist eine „digitale Helfertruppe“ für
die Schulen denkbar.

Mehrwerte
D
 igitale Daseinsvorsorge
durch stadtweite, nachhaltige Vermittlung digitaler
Kompetenzen
A
 ufbau und Betrieb eines
digitalen Netzwerks in Oelde.
F
 örderung bürgerschaftlichen
Engagements

Herausforderungen
Hohe Investitionskosten
Wartung
U
 msetzbarkeit in einer kleineren Stadt

Akteure
P
 olitik
S
 tadtverwaltung Oelde
E
 hrenamtszentrale
S
 tadtgesellschaft

16

03 OELDE ALS GEMEINSCHAFT

03.2 O
 ELDE ZUM
MITMACHEN

Egal, ob informieren, kommunizieren oder recherchieren - durch die
Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien
werden immer mehr Tätigkeiten und Prozesse digital abgebildet.

BEISPIEL

Digitale Mitbestimmung
Oelde zum Mitmachen fokussiert sich auf einen partizipativen Kern im
Sinne von Beteiligung, Mitwirkung oder Mitbestimmung. So sind im
Rahmen von digitaler Teilhabe beispielsweise auch elektronische
Verfahren denkbar, die durch moderne Informations- und Kommunikationstechnologien gestützt werden und die Beteiligung von Menschen
an Willensbildungsprozessen zum Ziel haben. Die Implementierung
einer digitalen Dialog- und Beteiligungsplattform würde Bürger*innen
hier ein Mitwirken und einen Austausch zu unterschiedlichen Themen
ermöglichen.
Auch könnte das Projekt Ansatzpunkt sein, dass Jugendliche spielerisch
an Politik herangeführt und junge Menschen dafür begeistert werden in
politischen Gremien mitzuarbeiten.

Mehrwerte
A
 usgleich etwaiger Beeinträchtigungen im Hinblick
auf die Nutzung digitaler
Angebote
M
 öglichkeit mehr
Bürger*innen in Entscheidungsprozesse einzubinden

Herausforderungen
K
 osten
P
 ersonal- und
Technikakquise
m
 öglicherweise fehlende
Akzeptanz

Akteure
Politik
S
 tadtverwaltung Oelde
S
 tadtgesellschaft

03 OELDE ALS GEMEINSCHAFT

17

03.3 TEILHABE
Leider profitiert nicht die gesamte Bevölkerung gleichermaßen von
der voranschreitenden Digitalisierung. Die Gründe hierfür sind vielfältig: so fehlen auf der einen Seite digitale Kompetenzen, während
auf der anderen Seite hohe Anschaffungs- und Aktualisierungskosten digitale Teilhabe verhindern.
Während sich einige Menschen um den Missbrauch ihrer persönlichen Daten sorgen und daher bewusst nicht am digitalen Leben
teilnehmen, sind wieder andere aufgrund von Sprachbarrieren oder
Behinderung ungewollt von digitalen Angeboten ausgeschlossen.

Dieser Ausschluss kann fatale Folgen haben: Ist die Teilhabe durch eine
Beeinträchtigung eingeschränkt, fühlen sich Menschen ausgeschlossen,
abgehängt und außen vorgelassen, was mit einer Verschlechterung der
Lebenssituation einhergeht. Diese gilt es unbedingt zu vermeiden.
Ziel des Projektes ist es, dass jeder Mensch durch individuelle Hilfestellungen die Chance hat, digitale Angebote zu nutzen.
Mögliche Ansatzpunkte hier wären, mehrsprachige oder technische
Lösungen zum Ausgleich möglicherweise bestehender Beeinträchtigungen zu finden. Hier ist entscheidend, die Barrierefreiheit der digitalen
Angebote und Tools zu gewährleisten (Leichte Sprache, Vorlesefunktionen, Alternativtexte, Kontraste etc.)
Eine Arbeitsgruppe sollte die bisher verfügbaren digitalen Angebote der
Stadt Oelde prüfen und diese kritisch im Hinblick auf möglicherweise
bestehende Nachteile bei bestimmten Beeinträchtigungen hinterfragen.
Hier kommt insbesondere eine Zusammenarbeit mit Behindertenverbänden und Migrantenselbstorganisationen in Betracht.

Mehrwerte
A
 usgleich etwaiger Beeinträchtigungen im Hinblick
auf die Nutzung digitaler
Angebote
S
 icherung von Lebensqualität

Herausforderungen
K
 osten
P
 ersonal- und
Technikakquise
m
 öglicherweise fehlende
Akzeptanz

Akteure
Politik
S
 tadtverwaltung Oelde
S
 tadtgesellschaft
B
 ehindertenverbände
M
 igrantenselbstorganisationen

04
BILDUNG
UND KULTUR

03 BILDUNG UND KULTUR

19

04.1 D
 IGITALE BILDUNG
OELDE
Unter dem Dach des „Kompetenzzentrums Bildung in einer digitalen Welt (KoBiDi)“ bündelt die Kommune Angebote und Ressourcen,
um alle Schülerinnen und Schüler, Bürgerinnen und Bürger, Kulturund Bildungseinrichtungen und weitere Institutionen und Vereine
auf dem Weg zu der Entwicklung digitaler Kompetenzen und damit
einer umfassenden digitalen Teilhabe zu begleiten.
BEISPIEL

KoBiDi
Das KoBiDi orientiert sich insbesondere an dem Ziel, die Handlungsfähigkeit von Heranwachsenden und Erwachsenen in Kontexten der digitalen Welt zu erhöhen. In diesem Zusammenhang bündelt und gestaltet
es vor allem Formate, mit denen die Auseinandersetzung mit den eigenen digitalen Kompetenzen, dem Verständnis für Zusammenhänge und
Wirkprinzipien von Digitalität sowie den sozialen und gesellschaftlichen
Implikationen von Digitalität erfolgt.
Schwerpunkte des KoBiDi sind zum einen die Vernetzung der handelnden Akteure vor Ort sowie zum anderen die partizipative Entwicklung
konkreter und schulform- sowie institutionenübergreifend einsetzbarer
Projekt- und Workshopformate.
Unter dem Dach des KoBiDi entwickeln die lokalen Institutionen Projekte für den Bildungs- und Kulturbereich wie z. B. Thementage zum
sicheren Umgang mit dem Internet und den sozialen Netzwerken sowie
damit zusammenhängenden Aspekten für Schüler:innen, Elterninformationsveranstaltungen und Austauschforen zu Herausforderungen
für Heranwachsende in der digitalen Welt, Makerspace, Gründerforen,
Workshops zu digitalen Tools, Qualifizierung von Medienscouts etc..
Die Vision bei der Entwicklung des Kompetenzzentrums ist, die Stadt
Oelde zu einer echten Bildungslandschaft werden zu lassen, in der eine
gelebte Zusammenarbeit stattfindet, räumliche Grenzen zwischen den
Institutionen und Angeboten durch digitale Formate und Begegnungen
aufgehoben werden und der Bildungsraum Schule durch Kooperationen mit Institutionen und Firmen vor Ort lebensweltnah und inklusiv
geöffnet wird.
Der Innovation Space könnte Ort für das Kompetenzzentrum sein.

Mehrwerte
C
 hance für die Entwicklung
des Bildungsstandorts
V
 ernetzung der Beteiligten
vor Ort
A
 ustausch über “best
practice” Beispiele sowie
Wissenstransfer allgemein
P
 artizipation aller Bürgerinnen und Bürger / generationenübergreifendes Lernen

Herausforderungen
p
 ersonelle und sachliche Ressourcen müssen zur Verfügung
gestellt werden
V
 erantwortlichkeiten sind zu
klären
f inanziellen Mittel (z. B. für
Personal, Referent*innen, Ausstattung, Räume, Material…)

Akteure
Stadtverwaltung Oelde
Schulen
Bildungseinrichtungen
Stadtgesellschaft

05
KLIMA UND
MOBILITÄT

05 KLIMA UND MOBILITÄT

21

05.1 SENSORIK
Der Einsatz von Sensorik im öffentlichen Raum
hat diverse Anwendungsfälle.
Als Basis muss die notwendige Infrastruktur
geschaffen werden, um Sensoren einbinden
und die Daten sammeln zu können.

Auf den Basiskomponenten eines Sensornetzes können verschiedene Projekte und Anwendungsfälle aufbauen. Beispiele wären hier die
Sammlung von Klimadaten, intelligente Baumbewässerung, Verkehrsund Personenstrommessung und -steuerung.
Ein weiterer möglicher Anwendungsfall wäre das Parkraummanagement in der Stadt. Durch die Sensoren werden die Parkplätze in ein
intelligentes System für das städtische Verkehrsmanagement einbezogen, sodass die Belegung von Parkplätzen und E-Ladesäulen auf einer
Karte angezeigt werden und ggf. Verkehr dementsprechend gesteuert
werden kann. Auch können die Daten über die Parkplatz- und Ladesäulenbelegung für weitere Planungen genutzt werden, um bedarfsgerechte Angebote zu schaffen

Mehrwerte
Unfallverhütung
G
 eringere Schadstoffbelastungen und geringer Lärmbelästigung durch intelligente
Verkehrsführung
V
 erkehrsentzerrung und
schnellere Wege
Energieersparnis

Herausforderungen
Hohe Investitionskosten
Wartung
U
 msetzbarkeit in einer
kleineren Stadt

Akteure

Stadt
Oelde / Straßen NRW
Dienstleitungsunternehmen
(IT)

Ggf.
Stadtwerke

22

05 KLIMA UND MOBILITÄT

05.2 DIGITALER
ZWILLING
Mehrwerte
Beim digitalen Zwilling handelt es sich
um ein hochdetailliertes Modell einer
Stadt oder Gemeinde. Zur Erstellung
werden Geoinformationsdaten, Gebäude-, Verbrauchs-, Netz & Infrastrukturund Bevölkerungsdaten etc. den Katasterplänen zugewiesen.

BEISPIEL

kommunale Wärmeplanung
Mit der Erfassung der Ist-Situation, der Wärmebedarfe sowie bestehender Infrastrukturen können Energiepotenziale analysiert und Versorgungslösungen in einem digitalen Zwilling visualisiert werden.
Anhand des erstellten Modells können Analysen zu definierten Zielsetzungen und Szenarien durchgeführt werden. So kann beispielsweise
ein Abgleich zwischen Wärmequellen (z.B. industrielle Abwärme) und
Wärmesenken (Großabnehmer oder Wohnquartiere) stattfinden. Einzelne Gebiete mit einer hohen Wärmebedarfsdichte können ermittelt und
anschließend als mögliche Vorranggebiete für Wärmenetze priorisiert
werden.
In der Ausbaustufe des digitalen Zwillings kann das digitale 3D-Modell
des Stadtgebiets als Plattform für interaktive Planungen, Analysen und
Simulationen für die Stadtplanung genutzt werden, um verschiedene
Szenarien durchzuspielen und Entscheidungen vorzubereiten. Ebenfalls
ist eine Nutzung als Informationsplattform für die Bürgerinnen und
Bürger denkbar.

Ü
 berblick der IST-Situation und gemeinsame Planungsgrundlage hinsichtlich
energetischer oder infrastruktureller
Gesichtspunkte für das gesamte
Stadtgebiet
S
 trukturierte Projektfindung für
Einzel- und Quartierslösungen
E
 rste Projektskizzen können ohne aufwändige und kostspielige Planungsbüros
erarbeitet werden
G
 eplante Baumaßnahmen können für die
Bürgerinnen und Bürger visualisiert werden und als „Was-wäre-wenn–Szenarien“
(klar verständliche Visualisierung von
komplexen Rechenergebnissen) dargestellt werden.
O
 pen-Source-Tool für Bürger*innen mit
einer Vielzahl an Informationen über ihr
Grundstück
F
 örderung im Rahmen der verpflichtenden kommunalen Wärmeplanung

Herausforderungen
Kosten

der Implementierung
N
 ach Erstellung des digitalen Zwillings
sind Akteure gefordert, um Maßnahmen
und Projekte zu erarbeiten und umzusetzen. Programm muss genutzt und gelebt
werden.
Einhaltung der Datenschutzbestimmungen
ggf. Aktualisierungen nötig

Akteure
K
 ommune
Stadtwerke (Lieferung Verbrauchs- und
Netzdaten, können Dienstleistung anbieten)
IT-Dienstleister (Software und Datenimplementierung)

23

POTENTIALPROJEKTE

Die folgenden Projekte wurden ausgearbeitet und werden
als Potentialprojekte in die Strategie übernommen:

ENTWICKLUNG EINER
OELDE APP

DIGITALER
STADTRUNDGANG

NUTZUNG
NACHBARSCHAFTLICHER
„SMART GRIDS“

ALTERNATIVEN ZUM
MOTORISIERTEN
INDIVIDUALVERKEHR

Stadt Oelde
Ratsstiege 1
59302 Oelde
Telefon: (0 25 22) 72-0
E-Mail: online@oelde.de
www.oelde.de